Belgien führt zum 1. April 2016 eine Sonderabgabe für Lkw ab 3,5 Tonnen ein. Alle Lkw, die die öffentlichen Strassen in Belgien nutzen, müssen über eine „On-Board-Uni (OBU)“ verfügen, welche die gefahrenen Kilometer auf mautpflichtigen Strassen berechnet.
Am 21. Januar 2011 hatten die drei Regionen Belgiens, Flandern, Brüssel und Wallonien, eine politische Einigung über die Neuordnung der Strassennutzungsgebühren erzielt, die eine sukzessiven Anstieg der Kraftfahrzeugsteuern beinhaltet. Zu dieser Übereinkunft gehörte die Einführung einer Sonderabgabe für Lkw auf Basis gefahrener Kilometer. Nach Inkrafttreten dieser Reform zum 1. April wird die Abgabe auf der Grundlage des zulässigen Höchstgewichts jedes Fahrzeugs (MMA: Masse Maximum Autorisée) und der jeweils genutzten Route erhoben.
Die Kosten für die Sonderabgabe berechnen sich nach einer Skala von 1 bis 7: so belaufen sie sich bei einem Höchstgewicht des Fahrzeugs unter 12 Tonnen von 0,074 € / km bis 0,188 € / km, bei einem Höchstgewicht des Fahrzeugs zwischen 12 und 32 Tonnen von 0,124 € / km bis 0,263 € / km für MMA und ab einem Höchstgewicht von 32 Tonnen 0.128 € / km bis 0,292 € / km.
Der belgische Unternehmerverband (FEB), der diese Sonderabgabe kritisiert, bezog sich in seiner Argumentation insbesondere darauf, dass eine nutzungsbasierte Maut ausschliesslich für Lkw kein wirksames Instrument ist, um der Überlastung des Strassennetzes zu begegnen. Darüber hinaus wies der Verband auf die fehlende Koordination zwischen den Regionen und die mangelnde Kompatibilität mit der europäischen Vision der Verkehrsentwicklung hin. Es ginge letztlich nur um eine Steuermaximierung der öffentlichen Hand, die sich um so absurder ausnehme, da das Mautsystem von dem kommerziellen Dienstleister Satellic betrieben wird.
Faktisch werden sich die Kosten im nationalen Transport durch diese Lkw-Maut nach Schätzungen des Belgischen Instituts für Strassentransport & Logistik (LTBI) um durchschnittlich etwa 10% erhöhen. Aufgrund ihrer begrenzten Margen im Strassentransport haben die belgischen Spediteure keine andere Wahl, als diese Zusatzkosten an den Verlader weiter zu berechnen. Im Umkehrschluss hat der Verlader keine andere Möglichkeit, als diese Preiserhöhung in dem Rahmen zu akzeptieren, in dem das Gesetz missbräuchliche Niedrigpreise im Transport untersagt.
Von diesen Tarifbedingungen ist leider auch Safram nicht ausgenommen. Es ist jetzt bereits klar, dass internationale Transporte von und nach Belgien ebenfalls betroffen sein werden. Es wird ein durchschnittlicher Preisanstieg zwischen 4% und 8% erwartet. Die innerbelgischen Strassentransporte werden einen Anstieg von 8% bis 12% zu verkraften haben. Die Transitverkehre durch Belgien, vor allem die aus den Niederlanden und Deutschland mit Destinationen in Frankreich oder England, werden ebenso von dieser Mautgebühr betroffen sein.
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